Der zweite Roman

„Erleben ist die Grundlage des Verstehens, und Verstehen ist die Grundlage von erfolgreichem Handeln. Literatur kann beim Verstehen helfen. Weil man nicht alles selbst erleben kann – genau dafür gibt es die Literatur.“

– Juli Zeh –
(Autorin, Juristin)

Anlässlich des 15-jährigen Jubiläums (gegr. 30.04.2009) der Christian & Ursula Voß Stiftung möchte die CUV-Stiftung die enge Verbundenheit zur Heimatstadt Hamburg nachhaltig zum Ausdruck bringen.

Der zweite Roman – Shortlist 2026 (wird im Mai 2026 veröffentlicht)

Die CUV-Stiftung vergibt in enger Kooperation mit dem Literaturhaus Hamburg (erstmalig am 26.11.2024) wiederkehrend alle zwei Jahre im November den mit 4.000 € honorierten Literaturpreis „Der zweite Roman“ an Schriftsteller*innen, die von einer 3-köpfigen Fachjury ausgewählt werden. Zur Diskussion stehen deutschsprachige zweite Romane.

Der Literaturpreis wird vollständig durch eine Spende der AGESA Grundstücksgesellschaft mbH finanziert.

Zur Pressemitteilung als PDF. 19. September 2024

Die erstmalige Preisverleihung fand am 26. November 2024 um 19:30 Uhr im Literaturhaus Hamburg in Anwesenheit der Preisträgerin statt. 
https://www.literaturhaus-hamburg.de/veranstaltungen/literaturpreis-der-zweite-roman-2024-11-26/

Die aktuelle 3-köpfige Jury:

Prof. Dr. Rainer Moritz (Geschäftsführer des Literaturhauses Hamburg, Autor)
Dr. Thomas Andre (Redakteur Ressort Kultur Hamburger Abendblatt)
Nefeli Kavouras (freie Literaturvermittlerin & Autorin)

Der zweite Roman – Shortlist 2024 (Romane die in den Jahren 2022 & 2023 veröffentlicht wurden)

  • Annika Büsing: »Koller« (Steidl)
  • Arno Frank: »Seemann vom Siebener« (Tropen)
  • Verena Keßler: »Eva« (Hanser Berlin)
  • Martin Kordic: »Jahre mit Martha« (S. Fischer)
  • Katharina Mevissen: »Mutters Stimmbruch« (Wagenbach)
  • Thomas Willmann: »Der eiserne Marquis« (Liebeskind)

Den ersten „Der zweite Roman-AWARD 2024“ erhält Verena Keßler für ihren Roman „Eva“ (Verlag Hanser Berlin 03/2023)

Verena Keßler, geb.1988 in Hamburg, lebt in Leipzig.
Ihr Debüt »Die Gespenster von Demmin« wurde 2020 für den „aspekte“-Literaturpreis nominiert und mit dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium ausgezeichnet. „Wie schreibt man über die großen Fragen des Lebens, die uns alle betreffen? Mit ihrem zweiten Roman ›Eva‹ gelingt Verena Keßler ein wohl komponiertes Psychogramm vierer Frauen, deren Ansichten und Lebensentwürfe kaum unterschiedlicher sein könnten. Zum Glück schafft Verena Keßler es aber mit Hilfe ihrer klaren Sprache und der feinsinnigen Figurenerzählung, dass Leserinnen und Leser ihren Figuren überallhin folgen wollen“, begründet die Jury ihre Entscheidung.

War ihr erster Roman „Die Gespenster von Demmin“ vor allem ein Blick auf unsere Geschichte und in die Vergangenheit, spielt ihr neues Buch in der Gegenwart und nimmt sich besonders zweier Themen an, der Mutterschaft und dem Klimawandel.

Einfache und richtige Antworten gibt es auf diese Fragen nicht und das weiß auch Verena Kessler. Somit schlägt sich die Autorin nicht auf eine Seite und lässt Spielraum für Diskussionen und eigene Gedanken. Nahbare Charaktere, flüssiger Schreibstil, eine unaufgeregte und dennoch spannende und einnehmende Geschichte mit feinem Witz und ohne jegliches Urteil.

Kurze Inhaltsangabe „Eva“:

Eva Lohaus ist Lehrerin und polarisiert mit ihrer Aussage man solle „auf Kinder verzichten um den Planeten zu retten“. Sie verliert durch ihren Aktivismus ihren Job und wird angefeindet. Eva trifft auf Sina, eine junge Journalistin, die sie interviewt und durch einen reißerischen Titel noch zusätzlich Öl ins Feuer gießt. Sina selbst ist in einer scheinbar glücklichen Beziehung und versucht schwanger zu werden. Es klappt nicht, ein Kind ist nicht auf dem Weg und Stress und Unzufriedenheit ziehen in ihre Beziehung ein. Sinas Schwester Mona ist Mutter und vermisst das Gefühl vollkommen aufzugehen in dieser Rolle. Immer wieder stellt sie sich die Frage, wie es wäre hätte sie niemals Kinder bekommen. Und dann taucht gegen Ende des Romans eine vierte Person auf, Monas Nachbarin, die den Blick aufs Muttersein noch einmal ganz neu lenkt. Vier Lebensrealitäten treffen aufeinander, alle bestimmt  von dieser einen Frage nach dem Sinn des Kinderkriegens im Angesicht der Klimakatastrophe.

 

 

 

Nur wer um die Kraft der Literatur zur Einfühlung weiß, wird auch selbst etwas spüren können, das über das eigene Leben hinausgeht. Bücher laden uns zu diesem Verstehen ein.

– Carsten Brosda –
(Hamburger Senator für Kultur und Medien, Autor)